Urteile Werberecht 2015
- Die Ausnahmevorschrift des § 4 Abs. 1 AMVV greift nicht ein, wenn der Arzt keine Diagonse gestellt hat und er daher keine Therapieentscheidung getroffen hat
- § 48 AMG dient dem Schutz der Volksgesundheit, so dass Verstöße dagegen stets die Verbraucherinteressen spürbar beeintächtigen
EuGH: Verwendung fremder You-Tube Videos uU zulässig
- Fremder You-Tube-Film kann u.U. zu eigenen Zwecken eingesetzt werden
- Keine Urheberrechtsverletzung, weil keine öffentliche Wiedergabe.
OLG
Frankfurt: Waschbär darf Farbe Rot nicht mit der Farbe Blau übersprühen
- Waschbär, der rote Wand mit blauer Farbe übersprüht, ist wettbewerbswidrig
- Unternehmensfarbe des Konkurrenten werde durch die des werbenden Unternehmens ersetzt.
- Bereich der sachlichen Erörterung werde damit verlassen.
OLG Frankfurt:
Alleinstellungsbehauptung erlaubt, wenn wahr
- „Deutschlands Nummer 1 für Werbeartikel“
- Nur zulässig, wenn es zutrifft
- Dabei dürften als Werbeartikel nur die Erzeugnisse gewertet werden, auf denen ein Firmenaufdruck aufgebracht werden kann.
OLG
Köln: Zuschneiden eines Bildes kann bereits Urheberrechtsverletzung sein
- Bereits das Zuschneiden eines Bildes kann Urheberrechtsverletzung sein
OLG Rostock: Selbst
verliehene Auszeichnung
- Werbung mit Qualitätssiegel muss neutrale Prüfung zugrundeliegen
LG München I: Übernehmender Text muss selbst urheberrechtsfähig sein
- Umstellungen nicht so außergewöhnlich, dass sie die Urheberrechtsfähigkeit begründen würden.
- Wirbt Anwaltskanzlei mit Städtenamen muss sie in jedem Ort auch physisch dort vertreten sein
- Nach Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung ist der Verletzungszustand zu beseitigen
-
Er muss durch geeignete Maßnahmen sicherstellen, dass im Internet eingestellte
Lichtbilder nicht mehr zugänglich sind
- Rechtsanwalt, der sich als Spezialist bezeichnet, ist nicht zu beanstanden ist
- Voraussetzung ist allerdings, dass er die auch an einen Fachanwalt zu stellenden Anforderungen erfüllt
BGH: „CT- Paradies“ ist keine Angabe des Urhebers
- Im Hinweis „CT- Paradies“ ist keine ausreichende Urheberbenennung
OLG Frankfurt: Seminarunterlagen können urheberrechtlich geschützt sein
- Unterlagen eines Kurses oder Seminars können urheberrechtlich geschützt sein
OLG Karlsruhe: Unterlassungsschuldner muss Fotos auch auf Unterrubriken löschen
- Unterlassungsschuldner muss alles ihm Zumutbare und Erforderliche tun, um den einen erneuten Verstoß zu unterbinden
- Es muss auch sichergestellt werden, dass Dritte das Foto nicht aufzufinden, auch wenn es auf Rechnern Dritter gespeichert ist
AG Leipzig: Zusendung von Werbe-E-Mails an Anwälte (besonders) gefährlich
-
Rechtsanwalt aus berufsrechtlichen Gründen verpflichtet, E-Mails sorgfältig zu lesen - und damit auch die Werbe E-Mails
- Berufsrechtliche Verpflichtung, sich zu fortzubilden, rechtfertigt Zusendung von Werbeemails zur Fortbildung nicht
BGH: Hostess bei Promotion Party darf fotografiert werden
- Hostess, die Promotionevents Zigaretten verteilt, kann fotografiert und Bild veröffentlicht werden
- Durch Teilnahme an Veranstaltung und in Kenntnis der Möglichkeit von Fotoaufnahmen habe sie sich stillschweigend einverstanden erklärt.
OLG Stuttgart: Auch verpixeltes Foto unzulässig
- Person des Abgebildeten sei aus den Umständen erkennbar
- Es kommt auf einen mehr oder weniger großen Bekanntenkreis an
- Es genügt, wenn Person erkannt werden könnte.
OLG Nürnberg: Prospektwerbung und Filialbetrieb
- Ohne einschränkenden Hinweis in der Prospektwerbung geht Verbraucher davon aus, dass die beworbenen Waren zumindest in allen nahe gelegenen Filialen erhältlich sind.
OLG Frankfurt: Abmahnung nicht erhalten - keine Ausrede
- Ausrede, man habe eine Abmahnung nicht erhalten, hilft nichts, wenn die
- Abmahnung mit Einschreiben und Rückschein abgesandt wurde, wegen
- Abwesenheit des Schuldners niedergelegt und nicht abgeholt wurde.
LG Magdeburg: Trotz nur teilweise berechtigter Abmahnung - volle Abmahnkosten
- Ist Abmahnung nur zum Teil begründet, ist der Aufwendungsersatz an Verband in voller Höhe zu bezahlen
- Ein Verwerter ist grundsätzlich verpflichtet, die Kette der Rechtsübertragungen vollständig zu überprüfen.
- Erhöhung des Schadenersatzanspruches um 100 Prozent,weil Name nicht genannt worden war.
BGH: Auch Empfehlungs-e-Mail setzt Einwilligung des Empfängers voraus
- Auch automatisierte E-Mails sind Werbung
- Um eine “Bagatelle“ handelt es sich dabei nicht
BGH: „Diplomiert“ ohne Studium zulässig, „“Dipl.“ dagegen nicht
- „Diplom“ oder abgekürzt “Dipl.“ kennzeichnet, dass Träger ein akademisches Studium vollendet hat
- Unterschied zwischen „Diplom“ und „diplomiert“
- „Diplomierte Legasthenie-und Dyskalkulie“ Trainerin zulässig, „Dipl. Legasthenie- und Dyskalkulie“ Trainerin nicht.
OLG Frankfurt: Einmalige Präsentation von Architektenplänen kein Urheberrechtsverstoß
- Kunde zeigte Pläne eines Architekten einem Bauträger.
- Keine Urheberrechtsverletzung, da Pläne weder vervielfältigt noch verbreitet noch ausgestellt wurden.
- Das Vorzeigen sollte nur demonstrieren, wie man das Grundstück bauen könnte.
LG Frankfurt: Assoziationen reichen zur Verwechslungsgefahr nicht aus
- „Have a break“ und „TWIN BREAK“ nicht verwechslungsfähig
- Genügt nicht, wenn durch Assoziationen Aufmerksamkeit geweckt wird
LG Stuttgart: Werbung in automatischer Kündigungsbestätigungs- Mail zulässig
- Werbung in automatischer Kündigungsbestätigung per E-Mail nicht unzulässig
LG Leipzig: Haftung eines Händlers bei eBay trotz Fehler von eBay
- Pflichtinformationen zwar ordnungsgemäß eingegeben, doch von eBay nicht übernommen
- Händler haftet für die Nichtwiedergabe
- Telefonnummer, Faxnummer, E-Mail-Adresse sind anzugeben
- Der Verstoß gegen diese Verpflichtung keine „Bagatelle“
EGMR: Dieter und Ernst August nicht menschenrechtsverletzt
- 2008 hatte der BGH Klagen von Dieter Bohlen und Ernst August Prinz von Hannover abgewiesen
- Die beiden waren in persiflierender Weise ohne Genehmigung für die Werbung einer Zigarettenmarke verwendet worden
- EGMR wies ebenfalls die Klagen ab.
BGH: Änderung der persönlichen Haftung des Geschäftsführers
- Haftung nur, wenn Verstoß auf einem Verhalten beruht, das nach seinem äußeren Erscheinungsbild dem Geschäftsführer anzulasten ist.
OLG Köln: Geschäftsführer haftet doch persönlich
- Urteil des BGH in Z.2 gilt nur für Wettbewerbssachen
- In urheberrechtlichen Streitigkeiten gilt es nicht, Geschäftsführer haftet also doch persönlich
OLG Bamberg: Erläuterung eines*Hinweises nur auf Website reicht nicht
- Einschränkungen müssen am Blickfang teilnehmen, also auch aus Anzeige selbst erkenntlich sein.
LG Hamburg: Flugpreisangaben- nicht erst bei Buchung
- Endpreise verschiedener Fluggesellschaften müssen jederzeit ausgewiesen werden
- Einschließlich aller Steuern, Gebühren und Entgelte
- Vor dem letzten Buchungsschritt ist dies unzulässig.
LG Ulm: Händler kann Gutscheine eines Konkurrenten einlösen
- Unternehmen versprach, Gutscheine eines Mitbewerbers einzulösen
- Nach LG Ulm ist das keine unzulässige “gezielte Behinderung“
AnwG Köln: Pin-Up-Kalender unzulässige Werbemaßnahme eines Anwaltes
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Anwalt hatte Pin-Up-Kalender „Dream Girls 2014“ verschickt mit Name und
Anschrift der Kanzlei auf dem Deckblatt - Pin-Up-Kalender für Rechtsanwälte unzulässige Werbemaßnahme
BGH: Vertragsstrafe wegen weiterer Verwendung eines Bildes
- Unternehmen gab eine strafbewehrte Unterlassungserklärung wegen Verwendung eines Fotos (“erneut)“ und beantragte Löschung im Google Cache
- Foto war jedoch vor Sperrung von anderem Internetportal übernommen worden
- BGH entschied, dass kein Verstoß vorliege